französischer Philosoph, Sozialtheoretiker und Autor; gilt als einer der bedeutend. Sozialtheoretiker des 20. Jahrh.; Protegé von Jean-Paul Sartre; Mitbegründer einer Polit. Ökologie; unter dem Pseudonym "Michel Bosquet" Mitgründer (1964) und politischer Redakteur des "Le Nouvel Observateur"; zahlr. Veröffentl. u. a.: "Abschied vom Proletariat", "Wege ins Paradies" und als Hauptwerk "Kritik der ökonomischen Vernunft"
* Februar 1923 Wien (Österreich)
† 22. September 2007 Vosnon/Champagne (Suizid)
Herkunft
André Gorz wurde als Gerhard Hirsch 1923 in Wien als Sohn einer künstlerisch begabten katholischen Mutter und eines jüdischen Holzhändlers geboren. Die aus Dresden stammende Mutter war in der Nähe von Pilsen aufgewachsen, der mährische Vater konvertierte 1930 zum katholischen Glauben und änderte den Familiennamen in "Horst".
Ausbildung
G. besuchte bis zum 16. Lebensjahr die Schule in Wien. Dort musste er im März 1938 den sog. "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland erleben. Die Jahre des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) verbrachte er unter dem Namen "Gérard Horst" im Exil in Schweizer Internaten. Nach dem Schulabschluss begann er ein Chemiestudium an der ETH Lausanne. 1946 lernte er Jean-Paul Sartre (1905-1980), dessen gesamte Werke er während des Krieges gelesen hatte, anlässlich eines Vortrags des ...